Freitag, 23. März 2007

Neue Perspektiven für die RIM-Therapie: Ruhrgebiet als Modellregion 'altenfreundliche Stadt'


Noch sieht es düster aus, doch im Ruhrgebiet soll es sich bald wieder aufhellen.
Das Ruhrgebiet wird zur Modellregion. Das Revier möchte zu einer der alten- freundlichsten Regionen der Welt werden. Die WAZ berichtete am 23.3.2007 über dieses Anliegen:
Städte und Regionalverband Ruhr nehmen als einzige deutsche Region an diesem Projekt der Weltgesundheitsorganisation WHO teil. Per Unterschrift verpflichteten sich am gestrigen Tag Städte des Ruhrgebiets zu diesem Ziel. Hierzu soll die Gelegenheit zum internationalen Erfahrungsaustausch genutzt werden.
Verbessert werden sollen beispielsweise die Angebote für:
- altersgerechtes Wohnen - medizinische Versorgung - Verkehrsinfrastruktur - Kultur
Das angestrebte Ziel besteht darin, das Ruhrgebiet zur Modellregion für seniorengerechte Produkt- und Dienstleistungsangebote zu machen.
In einer Tagung vom 11. bis 13. Juni in Essen und Mühlheim soll es um Wohnung, Kultur, Bildung im Alter und um Gesundheitsförderung gehen.
Auch Musik- und Tanztherapie in der Altenarbeit sollte hier thematisiert werden. RIM-Methoden sind beachtenswert, weil sie ressourcenorientiert (R), integrativ (I) und multimodal (M) sind. Qualitativ hochwertige RIM-Methoden arbeiten mit mehrdimensionaler Diagnostik. Diese reduziert sich auch nicht nur auf Schwachstellen, sondern versteht sich auch auf die Analyse nutzbarer Ressourcen. Ein Beispiel bietet die Hörmann'sche Musik- und Tanztherapie mit ihrer multimodalen Rhythmisch-Energetischen-Strukturanalyse (RES-Analyse). Mit einer verbesserten Einbindung von RIM-Pädagogik und RIM-Therapie könnte ein Strang der regionalen Versorgungsstruktur für ältere Menschen verbessert werden.
Wenn in Altenheimen finanzierungsbedingt oft nur noch auf die Gewährleistung einer Minimalpflege 'satt und sauber' geachtet wird, werden potentielle Ressourcen schlicht und einfach nicht genutzt. Notversorgung statt Re-Befähigung. Hier fehlt 'Hilfe zur Selbsthilfe', hier fehlt ressourcenorientierte Arbeit.
Ambulant statt stationär. Auch sollte der Verbleib der alten Menschen in ihrer vertrauten Lebenswelt stärker unterstützt werden. Dies funktioniert über die Stärkung der ambulanten Hilfe: Doch das Prinzip 'ambulant vor stationär' sollte nicht nur Lippenbekenntnis bleiben. Hier fehlt schlicht und einfach die notwendige monetäre Steuerung. Eine konkrete Finanzierungsumstellungen wäre zu realisieren.
Eine Reorganisation beinhaltet auch eine Optimierung der Steuerungsstruktur. Fraktionierte aber auch zeitlich punktuelle Zuständigkeiten sind dysfunktional und blockieren Steuerungsmöglichkeiten. Von daher sollte eine Verwaltungsvereinfachung angestrebt werden, und zwar mit Zuständigkeitsstärkung, wobei die zuständigen Stellen auch die zur Aufgabenerfüllung notwendigen Kompetenzen erhalten. Erst dadurch wird wieder eine handlungsfähigere öffentlichen Sozialverwaltung gewonnen.
Insgesamt gilt zu beachten, dass auch alte Menschen über ausbaufähige Ressourcen verfügen. Statt bloß zu versorgen, sollte mit System an ungenutzten oder zu wenig genutzten Ressourcen angeknüpft werden. Wer das Prinzip 'Hilfe zur Selbsthilfe' unterstützen und fördern möchte, sollte seinen Einsatz nicht auf die 'Feuerwehrfunktion' begrenzen, sondern auch angemessene längerfristigere Hilfen im Einzelfall finanzieren. Wenn beispielsweise für einen älteren Schlaganfallpatient derzeit nur drei Wochen Reha finanziert wird und nach der punktuellen Hilfe eine notwendige ambulante Hilfe (zuhause) nicht mehr finanziert wird, sondern nur noch das Wohnheim, gilt es, darüber nicht nur nachzudenken, sondern auch die Steuerung der notwendigen Hilfen zu optimieren.
Mit dem Projekt ‚altenfreundliche Stadt’ soll das Dienstleistungsangebot im Ruhrgebiet für ältere Menschen verbessert werden. Die ersten Schritte könnten heute schon gegangen werden.
Quelle:
WAZ 23.3.2007: Revier wird Modellfall für Ältere.

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